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Fahrwerkstipps

Nur der Kauf und Einbau eines hochwertigen Federbeins bzw. ein aufwendiger Gabelumbau allein, machen noch kein gutes Fahrwerkssetup. Obwohl die Öhlinskomponenten bereits eine sehr gute Grundeinstellung aufwiesen, ist das fertige "Setup" eine individuelle Sache.

In diesem Abschnitt sollen grundsätzliche Betrachtungen über die Fahrwerkseinstellung gemacht werden.

Zunächst einmal muss grundsätzlich zwischen Federung und Dämpfung unterschieden werden.

Federung

alle Veränderungen notieren

Negativfederweg (Weg den das Motorrad bei statischer Last von selbst einfedert)

Einstellung: (2 Personen nötig)

Halte das Motorrad aufrecht auf einer ebenen Fläche. Vorder- und Hinterradfederung entlasten, bis die Federung voll ausgefedert ist. Werte der maximalen Ausfederung an Gabel und Federbein (Abstand zwischen Achse und definierten Punkt an der Heckverkleidung) notieren. Diese Werte sind deine maximalen Federwege. (auch aus Handbuch entnehmbar)

Lasse jetzt das Motorrad von selbst wieder einfedern und drücke die Federung 2 bis 3 mal durch. Messe jetzt den verbliebenen Federweg an der Gabel und am Federbein. (am selben definierten Punkt zwischen Achse und Heckverkleidung. Notiere diese Werte. diese Werte stellen deinen Negativfederweg dar.

Der Negativfederweg ist vom Wert her für jedes Motorrad unterschiedlich, daher wird eine Prozentzahl angegeben, welche den Wert des Negativfederwegs vom Gesamtfederweg angibt. Im Allgemeinen gelten 30% als guter Wert. Für den sportlichen Einsatz sollte die Gabel ca. 25mm einfedern und das Federbein ca. 8mm. Beispiel: Gesamtfederweg Gabel 120 mm d.h. Negativfederweg = max. 30mm

Der Negativfederweg wird durch die Federvorspannung geändert. Nach dieser Einstellung wird derNegativ- federweg mit Fahrer ermittelt.

Fahrzeug mit Fahrer, in geduckter Haltung hinter der Verkleidung einfedern. 1/3 des Gesamtfederwegs ist ein guter Wert für Sportmaschinen.

Mit den Einstellungen eine Probefahrt machen. Gegebenenfalls Werte leicht nach oben oder unten korrigieren.

mpfung

Bei jedem modernen Sportmotorrad lassen sich Zug- und Druckstufendämpfung an Gabel und Federbein zigfach verstellen.

Anhand der Einstellbarkeit der Dämpfung unterscheiden sich Zubehörelemente von Serienteilen am meisten. Zubehörfederelemente lassen eine spürbare Dämpfungsänderung über den gesamten Einstellbereich zu, wohingegen bei den Serienteilen bereits nach 5 Klicks von 25 der Einstellbereich erschöpft ist und es zu keiner spürbaren Dämpfungsänderung mehr kommt.

Zugstufendämpfung

Ausgangswerte notieren !!! Alle Angaben gelten immer von voll zugedrehter Dämpfung aus.

Telegabel ( Verstellung oben)

- erfolgt durch zählen der Klicks bzw. durch der Umdrehungen der Schraube nach links.

Wie stellt man fest, ob die Dämpfung verändert werden muss?

Zu viel Zugstufendämpfung bedeutet:

 

Übersteuern (Motorrad "fällt" in die Kurve)

 

Das Vorderrad hat wenig Haftung (Vorderradrutscher in Schräglage)

Zu wenig Zugstufendämpfung bedeutet:

 

Untersteuern (Motorrad ist kurvenunwillig und fährt weite Radien)

 

Die Front fühlt sich instabil an.

 

Federbein (Verstellung unten, meist mit Rädchen)

Zu viel Zugstufendämpfung bedeutet:

 

Das Hinterrad "springt" über Unebenheiten anstatt ihnen zu folgen.

 

Das Hinterrad hebt während des Bremsens ab.

Zu wenig Zugstufendämpfung bedeutet:

 

Das Hinterrad federt beim Bremsen zu schnell aus

 

springen des Hinterrades beim harten Anbremsen

 

Das Motorrad fühlt sich instabil an

Druckstufendämpfung

Telegabel (Verstellung unten)

Zu viel Druckstufendämpfung bedeutet:

 

Stabiles Bremsgefühl

 

harte Schläge auf Unebenheiten

Zu wenig Druckstufendämpfung bedeutet:

 

Starkes Eintauchen der Front beim Anbremsen

 

Gabel geht "auf Block" (Sturzgefahr beim Einlenken in Kurven)

Federbein (Verstellung oben, meist Einstellschraube am Ausgleichsbehälter)

Zu viel Druckstufendämpfung bedeutet:

 

Das Hinterrad rutscht in der Beschleunigungsphase

 

harten Schläge auf Unebenheiten

Zu wenig Druckstufendämpfung bedeutet:

 

Stempeln des Hinterrades in der Beschleunigungsphase

 

mangelnde Haftung am Vorderrad, durch zu tiefes Einsinken des Hecks

Die Erfahrung lehrt , das mit zunehmender Außentemperatur bzw. Fahrdauer speziell die Zugstufendämpfungnachgestellt werden muss. Die grundsätzlichen Federungseinstellungen können, mit Ausnahme der Telegabel- federvorspannung, meist unangetastet bleiben. Die Telegabelfeder muss meist mit härter werdenden Brems- manövern weiter vorgespannt werden. Befestige einen Kabelbinder um ein Standrohr und kontrolliere nach ein paar Runden ob sich das Band zum Ende des Federwegs hin verschoben hat. Es sollte ca. 5 mm - 1 cm vom Endanschlag entfernt sein. (Verhindert das Gabel beim Bremsen auf Block geht und immer ein kleiner Rest- federweg übrig ist).